Giovanni Menti
Stefano Menti führt als Sohn und Enkel von Winzern sein 7 Hektare umfassendes Weingut seit 2004 organisch, seit 2014 biodynamisch. Die Weingärten liegen rund um Gambellara, 40 Kilometer von Verona Richtung Venedig, ihr weisser, vulkanmineralischer Boden hat schon Stefanos Großvater Ende des 19. Jahrhunderts zum Traubenanbau motiviert. Die erste weisse Rebsorte dort ist die Garganega, gefolgt von Durella, die für besondere Spumante steht. Stefano kultiviert seine Rebstöcke traditionell im Pergolasystem, sodass wir dort unter den Reben spazieren gehen können. Die ältesten Stöcke sind um die 70 Jahre alt.
Stefano arbeitet nach biodynamischen Grundsätzen, wenngleich er sich keinem entsprechenden Verband angeschlossen hat. Traditionelle Techniken verbindet er mit avantgardistischen Methoden, seine Handarbeit begegnet hier auf spannende Art der Kopfarbeit. Vor der Fermentation hät er die Weine sehr kühl, um sie anschließend ohne Temperaturkontrolle spontan zu fermentieren. Er verzichtet auf jeglichen Einsatz synthetisch-chemischer Mittel und schwefelt seine Weine sehr wenig erst kurz vor der Flaschenfüllung. Risiken scheut er nicht, wenn er eigenpersönlichen Ausdruck und eigenständige Entwicklung unterstützen kann. So zeigen seine Weine ihre Herkunft, aber auch seine Idee vom Wein.
Er konzentriert sich dabei nicht nur auf trockene Weine, es gelingen ihm auch berückende, berührende Süßweine. Dafür hängt er seine Garganegatrauben bei offenem Fenster und natürlicher Ventilation in seinen Dachboden, bis sie zur Größe einer Rosine geschrumpft sind. Den Most solcher Trauben setzt er als Süßreserve für die zweite Gärung von Omomorto ein. Resultierende Süßweine, die ob ihrer Zuckerkonzentration oft mehrere Jahre fermentieren, sind elixierhafte Meditationsweine besonderer Güte!
Alles in allem erzeugt Stefano etwa 40.000 Flaschen in eigener Produktion. Hinzu kommen die Weine, die er mit seinem Freunde Andrea Fiorini erntet, vinifiziert und auf den Markt bringt.