Domaine Bohn
Schieferböden aus der Erdfrühzeit machen den Schieferberg in Reichsfeld zu einer im Elsass einzigartigen Weinbergslage. Pinker Sandstein und vulkanischer Boden den Muenchberg in Nothalten zu einer weitgerühmten (Grand-Cru) Lage. Das hatten die Zisterzienser bereits im 14 Jahrhundert erkannt. Auf sanften Hügeln bis zu sehr steilen Hängen stehen die Rebstöcke auf 330 bis 400 Metern Höhe.
Wenn man dann nur noch maximal minimal in natürliche Kreisläufe eingreift und versteht, dass wir die Natur als organisches, vollkommenes System in Ruhe lassen sollten, dann ist man ziemlich weit. Es klingt simpel, aber es dauert, sich dorthin zu bewegen, denn es ist bekanntlich nicht leicht, Dinge in Ruhe zu lassen.
Bernhard und Arthur Bohn tun das auf ihrer vor rund 300 Jahren begründeten Domaine. Lassen Dinge in Ruhe. Bewirtschaften ihr Land in einem harmonischen und nachhaltigen System. Unterschiedliche Lebewesen und Lebensweisen zu verbinden ist das Herzstück ihrer Anstrengung, sensationell spannende, eigenpersönliche Weine sind die Folge.
Ihr sorgsamer Umgang mit der Natur entstammt demselben Geist wie ihr experimentierfreudiger, innovativer Blick auf verschiedene Möglichkeiten der Vinifikation, ob beim Blenden verschiedener Jahrgänge oder dem Einsatz unterschiedlicher Gefäße. Den Pioniergeist hat Sohn Arthur ab 2010 noch verstärkt. Seitdem entstehen hier auch Weine ohne zugefügten Schwefel und auf den Schalen fermentierte Weissweine.
Dass der Mensch Natur in ihrer Komplexität nie ganz verstehen kann, ist eine Lebenshaltung, wie sie auch Masanobu Fukuoka vertritt. Die Weine, die so entstehen, begeistern uns über die Maßen.