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W & B

Biowein

Was ist Biowein?

Bioweine sind Weine, die in Weingarten und Keller nach klaren biologischen Grundsätzen biologisch an- und ausgebaut werden.

Der organische Anbau im Weingarten ist seit 1991 mit der EG-Öko-Verordnung 2092/91 geregelt. Sie regelt die ökologische Arbeit im Weingarten, die Möglichkeiten für Düngung und Pflanzenschutz. Die Richtlinien für biologische Vinifikation der Biotrauben finden sich in der EU-Durchführungsverordnung 203/2012 von 2012.
 
Leider sagt die Biozertifizierung nur bedingt etwas über die Bioqualität der Weine. Denn nach den EU-Bestimmungen für Bioweine kann auch manch industriell hergestellter Wein in den Genuss eines Biosiegels kommen. Geschmacksverändernde Zusatzstoffe, Vakuumverdampfung, Mostkonzentration, Schönungsmittel und der Einsatz von Chips sind EU weit zugelassene Methoden. Solche Weine sind wenngleich rechtlich Bio eine die Verbraucher täuschende Mogelpackung. Sie haben mit Bio so wenig zu tun wie der industrielle Massenwein mit handwerklichem Stoff, und gelangen doch als “Bioweine” in die Regale von Biomärkten, Supermärkten und Discountern.

Was ist W&B Biowein?

Entscheidend für unser Sortiment ist unsere Art auszuwählen aus den vielen, vielen Weinen, die erzeugt werden. Diese kompetente, qualitativ hochwertige Auswahl ist unsere besondere Qualität und das, wofür wir stehen. Sie hat nichts mit teuer zu tun, ist jedoch nie billig. In diesem Sinne bieten wir Ihnen eine Fülle echter Bioweine, die mit ihrem "BIO" auch sensorisch überzeugen. Weine, die außergewöhnlich gut schmecken und berühren, handwerklich erzeugt im Weinberg, in Handarbeit mit viel Gespür für die Bedürfnisse einer gesunden Natur.

Was ist der Unterschied zwischen konventionellem Wein und Biowein?

Im konventionellen Weinbau spielen Böden und eine gesunde Umgebung eine eher untergeordnete Rolle, weil Traubenmost im Keller mit Hilfe vieler erlaubter Mittel aus dem Chemiebaukasten zum vom Winzer gewünschten Ergebnis getrimmt wird.

Im ökologischen Weinanbau, also mit organischer und biodynamischer Arbeit entsteht Wein viel mehr im Weingarten als im Keller. Dem Boden, in dem die Rebstöcke möglichst tief wurzeln sollen, kommt größte Bedeutung zu. Nur ein aktiver, vitaler Boden versorgt die Rebstöcke ausreichend mit Nährstoffen, Wasser, Mineralstoffen und Spurenelementen. Das gelingt nur, wenn Winzer*innen bei der Bodenarbeit auf synthetische und systemische Herbizide, Funghizide, Pestizide verzichten, wie auf den Einsatz schwerer Maschinen, die den Boden verdichten. Nur mit Myriaden von Kleinstlebewesen belebte Böden unterstützen nachhaltig das Ökosystem und können so für gesunde, natürliche Ernährung der Pflanze sorgen. Nur die Hege natürlicher Nützlinge vermag Schädlinge wirksam in Schach zu halten. Gesund ernährte Pflanzen in einem lebendigen Boden können Sonnenenergie durch ihre Blätter und Erdenergie durch ihre Wurzeln aufzunehmen. So entwickeln sich über die Photosynthese gesunde Trauben. Nur gesund geerntete Trauben können fehlerfrei spontan vergären mit Hilfe natürlicher Hefen aus dem Weingarten und dem Keller. Nur so fermentierte Trauben entwickeln einen Most, der zu vielschichtigen, komplexen Weinen führt. Bioweinen. Und nur solche Bioweine bereiten wirklich Freude und sind ihren Preis wirklich wert.

Selbstverständlich kommen auch im organischen und biodynamischen Weinbau Spritzmittel zum Einsatz. Oft müssen Biowinzer*innen sogar häufiger spritzen als die konventionell arbeitenden. Logischerweise, weil sie ausschließlich Schwefel, Kupfer, Tees, Pflanzensäfte und organische Präparate wie Backpulver einsetzen. Diese Mittel wirken an der Oberfläche und dringen in den Kreislauf der Pflanze nicht ein. Ein starker Regen wäscht sie ab. Solche Weine können dann im Keller weitgehend in Ruhe gelassen werden, ganz einfach, weil die Substanz spitzenmäßig ist.

Worin sehen wir die Vorteile von Biowein?

Bioweine inspirieren uns, dem Wein in seiner ganzen Dimension offen zu begegnen. Mit ihnen können wir die Sinne schärfen für neue Geschmackserfahrungen, den Blick öffnen für die Bedürfnisse einer gesunden Natur und für die Menschen, die dahinter stehen und spannende, eigenpersönliche Weine schaffen. Letztlich geht es auch beim Wein um die Frage, was eine lebenswerte Welt ist, um Nachhaltigkeit.

Bioweine als Ergebnis passionierter, nachhaltiger Arbeit im Weinberg und im Keller tun uns, in Maßen genossen gut. Sie übersetzen das Spezifische des Bodens in den Saft der Trauben, werden deshalb oft als mineralische Weine wahrgenommen. Ihren Duft assoziieren wir oft mit Kalk, Zitrus, Stein und der Abwesenheit primärer Frucht. Es sind Weine, die von Salzigkeit geprägt sind, von spannenden Texturen, hervorgerufen durch verschiedene gute Säuren, und einem lebendigen Mundgefühl.

Bioweine sind in unserer Auswahl eine Antwort auf die gebrandete, globalisierte, von industrieller Macht und Langeweile bestimmte Welt. Unsere Weine stehen:

• für ungekünstelten Geschmack und eine neue Ästhetik des Schmeckens
• für den  Mut der Winzer und ihr Vertrauen in Kraft und Weisheit der Natur
• für die Vielfalt des Lebens in und unter der Erde
• für den Erhalt autochthoner Sorten und die Reichhaltigkeit unterschiedlicher Klone
• für alte, weil nicht totgespritzte Rebstöcke, deren Trauben physiologisch früher reif werden bei niedrigeren Zuckerwerten, was die Weine auch in Zeiten massiver Klimaveränderung im Alkohol leichter, leichtfüßiger und delikater werden läßt.
• für die Nachbarschaft unterschiedlicher Pflanzen in den Weingärten, also für Biodiversität
• für den lebensbejahenden Verzicht auf Pestizide, Herbizide, Botrytizide und Kunstdünger … auf schwere, den Boden verdichtende Maschinen … auf maximale Manipulation im Keller, größere Gaben von Schwefeldioxid  und andere von der Agrarindustrie soufflierte chemische Additive inklusive
• für lokale Traditionen und deren Transformation in Avantgarde
• für das Bewußtsein, dass wir Teil der Natur sind und nicht „ein Anderes“, dass wir insofern alles, was wir der Natur antun, uns selbst antun und nicht „etwas Anderem“.

Viele dieser Weine stammen aus Regionen, die uns reisende Städter mit ihrer Schönheit verzaubern, in denen die Weinbergsarbeit jedoch enorm anstrengend ist. Sie stammen von Steilhängen und Terrassenlandschaften, in denen Handarbeit Pflicht ist, jeder Schritt mühsam und jede Last wirkliche Belastung. Höchste Qualität beim Wein gibt es eben dort, wo das Steigen schwierig ist und jeder Handgriff kostbar. Ohne dass er die Wahl hätte, übernimmt der Winzer, der immer häufiger eine Winzerin ist neben den Produktionskosten auch jene für die Landschaftsgärtnerei. Indem er uralte Terrassen erhält, in schwierig begehbarer Landschaft Weingärten pflegt und mittels organischem oder biodynamischem Anbau einen Teil unserer Umwelt gesund erhält.

Wie erkenne ich einen Biowein?

Bioweine sind Weine aus ökologischem Anbau. Jeder zertifizierte Wein ist in seiner Substanz eindeutig BIO. Zertifikate sind auf den Weinflaschen deutlich sichtbar. Bekannte Anbauverbände sind Ecovin®, Bioland®, Naturland® und Demeter®. Es sind große Verbände, die eine mittlerweile recht große Menge organisch und biodynamisch (Demeter) arbeitender Winzer*innen kontrollieren und repräsentieren. Ihre Richtlinien sind deutlich strenger als alles, was seitens der EU vorgegeben wird.

Zertifikate sind Ergebnisse bestimmter kontrollierender Prozesse, sie sagen etwas über diese Prozesse aus. Außergewöhnliche sensorische Qualität muss damit nicht gewährleistet sein. Insofern jedoch Biodyvin®, Vini Veri®, VinNatur® und die kleine Gruppe der Respekt®-Winzer*innen transparente Erzeugungskriterien mit sensorischer Prüfung ihrer Weine verbinden, gewährleisten sie gleichermaßen ethische und geschmackliche Ansprüche. Wer in diesen Gruppen Mitglied ist, zeigt ein Biosiegel von hohem Wert.

Hat Biowein Sulfite?

Schwefel ist alte, traditionelle, önologische Kulturtechnik und taucht im Wein als Schwefeldioxid oder in wässriger Lösung gelöstes Sulfit (SO2) auf. Als “contains Sulfite”, “enthält Sulfite” muss Schwefel auf Weinetiketten angezeigt werden. Schwefel entsteht einerseits natürlich durch Fermentation und kann andererseits im Laufe der Vinifikation von Winzer*innen dem Wein als Gas zugefügt werden. So ist er auch in sehr kleinen Mengen sehr gut dosierbar, schützt Most und Wein vor Oxidation und bewahrt Wein vor der Arbeit unerwünschter Bakterien, die in Folge zu Fehltönen wie Mäuseln, Essigstich und Brettanomyces führen können. Wirkt also antioxidativ und antimikrobiell.

Im Weinenthaltener Schwefel tritt als gebundener und freier Schwefel auf. Gebunden ist jener Schwefel, der mit Acetaldehyd und anderen Inhaltsstoffen des Weins reagiert hat. Er ist sensorisch nicht wahrnehmbar und gesundheitlich unbedenklich. Anders der freie Schwefel, der sich kristallin als Sulfit oder als schwefelige Säure frei im Wein bewegt. Er ist sensorisch wahrnehmbar und kann dann die Gesundheit belasten, wenn der Gehalt an schwefeliger Säure zu hoch ist.

Jedoch aufgepasst: Oft nehmen wir gerade bei jungen Weinen, die Nicht oder nur sehr gering geschwefelt wurden, intensiv Schwefel wahr. Der Wein riecht nach abgebrannten Streichhölzern. Dieser Geruch resultiert aus Trauben von reduktiver Stärke und antioxidativer Kraft. Reduktive Stärke bekommen Trauben von langsam wachsenden, in kargen, steinigen Böden wurzelnden Rebstöcken, die um ihre Nährstoffe “kämpfen” müssen, auch Trauben von Stöcken in tonigen, schweren Böden mit wenig Sauerstoff im Boden. Auch Nahrungskonkurrenz in biodiverser Umgebung tut in diesem Sinne gut.

Grundsätzlich haben wir gegen ein wenig Schwefel im Wein keine Bedenken und folgen keinem Dogma unbedingter Schwefelvermeidung. Wer auf die Zugabe von SO2 verzichten möchte, braucht allerbeste Voraussetzungen schon im Weingarten auch bei Bioweinen: selektiv handgeerntete, kerngesunde Trauben, die auf bis in die Tiefe gesunden, nährstoffreichen Böden gewachsen sind, entsprechend hervorragende PH-Werte der Moste, hochkompetentes, kundiges Handwerk mit maximaler Sorgfalt von der Weingartenarbeit bis zur Abfüllung des Weins im Keller.

Der PH-Wert drückt die Summe aller im Wein lebendigen Säuren aus. Sorgfältige Bodenarbeit im Weingarten kann diesen Wert deutlich senken. Je niedriger der PH-Wert, desto größer die Weinsäure mit allen stabilisierenden Folgen. Ein idealer PH-Wert liegt zwischen 2,9 und 3,3. Er steuert den Energiestoffwechsel während der Fermentation und entscheidet über das Entwicklungspotential eines Weins.

Nur dort, wo viel milde Weinsäure über gesunde, lebendige Böden und entsprechende Nährstoffversorgung der Rebstöcke den PH-Wert aufs ideale Maß von 3 oder knapp darüber senkt, sollten Winzer*innen auf die Zugabe von Schwefel ganz verzichten oder nur eine winzige Menge geben.

Biowein kaufen Sie am besten direkt bei uns!

Wir bieten Ihnen eine Fülle echter Bioweine, die mit ihrem "BIO" auch sensorisch überzeugen. Weine, die außergewöhnlich gut schmecken und berühren, handwerklich erzeugt im Weinberg, in Handarbeit mit viel Gespür für die Bedürfnisse einer gesunden Natur.

Sie können unsere Weine in unserem Weinladen Rumfordstrasse 6 oder Online einkaufen. Es ist eine erlesene Auswahl, deren zertifizierte Weine auf ihren Etiketten entsprechend gekennzeichnet sind. Selbstverständlich kennen wir unsere Weine sehr genau, und können Sie kompetent und umfassend beraten. Auf unserer Website bemühen wir uns, Ihren Blick zu öffnen und zu schärfen für die faszinierenden Ausdrucksformen und die Tiefe unserer Weine. Wir verstehen uns als Botschafter*innen für wahrhaft gute Weine. Vielleicht schmecken Ihnen nicht alle Weine, die wir für Sie auswählen. Sie können jedoch sicher sein, es sind Bioweine von erlesener Qualität.